Der Fisch, der bei uns auf den Tisch kommt, wird oft als Lebensmittel, als Eiweissquelle in unserer Ernährung oder als Mittel zur Gewichtsabnahme betrachtet. In Wirklichkeit spiegelt er ein System von Beziehungen zwischen chemischen Elementen, Mikroorganismen, menschlichen Aktivitäten – Fischfang, Verkauf, Handel, Zubereitung – und Umweltfaktoren wider. Dieses System ist so komplex, dass die meisten von uns es nicht verstehen.

Diese Kette beginnt mit dem Plankton, der Grundlage der biologischen Vielfalt im Meer und ein Element, ohne das keine andere aquatische Art existieren könnte. Die Kette umfasst dann die Bewirtschaftung der Meeres- und Fischereiressourcen durch Kleinfischer in aller Welt, den Transport, den Handel und schliesslich die Küche.

Diese Kampagne stützt sich auf das kollektive Wissen des internationalen Slow-Fish-Netzwerks, einer Gemeinschaft von Fischer:innen, Erzeuger:innen, Biologen und Köchen, die sich für die Stärkung ihrer sozialen Beziehungen einsetzen: eine unverzichtbare Grundlage für eine gesunde und umweltfreundliche Wertschöpfungskette. Ihre Identitäten, ihr Wissen, ihre Sprachen und ihre Geschichten sind nicht nur ein wertvolles Gut, das es zu schützen gilt, sondern auch das mächtigste und wirksamste Instrument, das wir haben, um die wunderbare Komplexität, in der wir leben, zu verstehen.

In diesem Sinne startet Slow Fish Initiativen, die handwerkliche Fischereipraktiken und vernachlässigte Fischarten fördern, die der globalisierte Markt zu vernachlässigen und sogar zu vernichten droht; Initiativen, die zum Nachdenken über den Zustand der Wasserressourcen und ihre Bewirtschaftung anregen sollen. Um eine Chance auf Erfolg zu haben, müssen diese Initiativen auf lokaler Ebene ansetzen.

Slow Fish, die alle zwei Jahre in Genua (Italien) stattfindende Veranstaltung, ist ein Treffen, das sich auf die Verbrauchererziehung konzentriert, angefangen bei der jungen Generation. Sie bringt eine vielfältige Gemeinschaft von Fischern, Wissenschaftlern, Köchen und Organisationen zusammen, die uns zeigen, wie wir alle eine Rolle bei der Schaffung einer besseren Zukunft spielen können.